Gibt es eine Verbindung zwischen einem Nilpferd und einer Tulpe?

Kunst ist für mich ein Synonym für Leben. Sich die Welt zu erleben, sich berühren zu lassen von den Dingen und den Menschen - das ist Kunst, das ist für mich Leben. 

Ich möchte die Welt in ihrem ursprünglichen Sosein wahrnehmen; in ihrer ganzen Komplexität begreifen;  eintauchen in ihre schöpferische Leere. 

Gleich der Arbeit in einem Labor, verstehe ich meine  Aufgabe darin, die Dinge unter die Lupe zu nehmen, sie zu erforschen. Mich ihnen mit voller Hingabe zu widmen; sie zu betrachten als hätte ich sie noch nie gesehen, noch nie von ihnen gehört, als wüsste ich nichts über sie. Damit öffne ich mich auch für die Möglichkeit des Unmöglichen. Gibt es eine Verbindung zwischen einem Nilpferd und einer Tulpe? Eine Frage die mich schon lange begleitet und mich immer wieder zum Schmunzeln bringt, erscheint sie doch völlig grotesk. Und gleichzeitig erfüllt sie mich mit großer Demut. Denn wer bin ich zu behaupten, dass es diese Verbindung nicht gibt!? 

Meine künstlerischen Arbeiten dokumentieren meine Suchbewegungen, meine Forschungsversuche. Das vermeintlich Begriffene wird in Bild, Objekt und Raum anschaulich. Hierbei bediene ich mich, neben klassischen künstlerischen Medien, wie Farbe, gerne alltäglichen Materialien und Gegenständen. Diese eigene ich mir an, in dem ich sie bearbeite, kombiniere und mit Licht und Projektionen zu einem Ganzen arrangiere.  All dies stets im engen Dialog mit dem zu bespielenden Ort. So entstehen Möglichkeitsräume, Erlebnisräume, die keine fertigen Antworten liefern, sondern im besten Fall für die Betrachter*innen zu einer Einladung zum Staunen über die Dinge und das Leben werden.